Ziele & Inhalte

Im Bereich Energiesysteme der Zukunft finden Sie eine Beschreibung des Programms Energiesysteme der Zukunft des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) (vormals BMVIT), welches von 2003 bis 2007 lief, sowie alle damit geförderten Projektberichte. Nach 2007 wurden die Forschungsthemen im Rahmen des Energieforschungsprogramms des Klima- und Energiefonds weitergeführt.

Inhalte des Programms Energiesysteme der Zukunft

Ausgehend von der Erkenntnis, dass für die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme neben der Weiterentwicklung einzelner Technologien zur Energieumwandlung vor allem neue Ansätze zur System-Integration erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Gesamteffizienz unserer Energiesysteme erforderlich sind, sollten zukunftsweisende Konzepte zur Weiterentwicklung der Energienetze sowie für multifunktionale Energie­zentralen entwickelt werden. Weiters waren Technologieentwicklungen im Bereich der Solarenergie und Biomassenutzung gesucht.

In der ersten Phase des Programms entstanden vor allem Technologien zur Herstellung, Aufbereitung und Netzintegration von Biogas. In weiterer Folge wurden diese Ergebnisse in Demonstrationsprojekten zur Biogas-Netzeinspeisung ins Erdgasnetz und zum Aufbau von Biogas-Mikronetzen umgesetzt, inklusive der Schnittstelle zu Mobilitätssystemen in Form von Abgabe-Verrechnungsmöglichkeiten für Biogas als Treibstoff.

Weiters wurden Konzepte und Modellprojekte für multifunktionale Energiezentralen entwickelt, die in der Lage sind Synergien bei der Erzeugung mehrerer Energieformen (Strom, Wärme, Treibstoffe, etc.) aus unterschiedlichen Ressourcen (Biomasse, Solarenergie, Geothermie, etc.) optimal auszunutzen.

Im Bereich der Solarenergie standen insbesondere Weiterentwicklungen der Solar-Thermie für Großanlagen und gewerbliche Prozesse sowie Technologieentwicklungen für die Netzanbindung und Gebäudeintegration von Photovoltaik im Vordergrund.

Im Rahmen des Programmes entstanden neue Ansätze zur Verbesserung der Integration erneuerbarer Energien in die elektrischen Netze durch "aktive Verteilnetze" und die Mobilisierung von Flexibilitäten durch IKT (virtuelle Kraftwerke, Demand Response). Diese Ansätze wurden im Strategieschwerpunkt "Smart Grids" des BMK (vormlas BMVIT) intensiv weitergeführt und ausgebaut.

Wichtige Elemente von Energiesysteme der Zukunft waren neben der Projektförderung einerseits die Entwicklung von spezifischen Veranstaltungsformaten zum Aufbau und zur Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten und -Netzwerken (Smart Grids Week, Photovoltaik-Tagung, Energie neu Denken) und andererseits der Aufbau transnationaler und internationaler Kooperationen (ERA-Net Bioenergy, PV-ERA-Net, HyCo, ERA-Net Smart Grids).

Im Rahmen eines Wettbewerbs "Energieregionen der Zukunft" wurde der Aufbau von Modellsysteme und Demonstrationsregionen mit hohem Vorbildcharakter stimuliert. Der Wettbewerb wurde als begleitende Maßnahme zur Programmlinie durchgeführt um einerseits erste herausragende Initiativen vor den Vorhang zu holen und andererseits den Aufbau von Partnerschaften und Netzwerken mit innovativen Akteuren und Regionen voranzutreiben.

Ziele des Programms Energiesysteme der Zukunft

Ziel des Programms "Energiesysteme der Zukunft" war es, Technologien und Konzepte für ein solches, auf der Nutzung erneuerbarer Energie­träger aufbauendes, energieeffizientes und flexibles Energiesystem zu entwickeln, das langfristig in der Lage ist, unseren Energiebedarf zu decken.

Durch eine breite Palette technologiebezogener Aktivitäten und Begleitmaßnahmen sollten maßgebliche Impulse gesetzt und dadurch gleichzeitig neue Chancen für die österreichische Wirtschaft eröffnet werden. Aufbauend auf österreichischen Stärkefeldern im Bereich Forschung und technologische Entwicklung sollte ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung und Absicherung von Technologieführerschaften geleistet werden.

Dementsprechend griff das Programm "Energiesysteme der Zukunft" Forschungs- und Entwicklungsfragestellungen zu den Themen erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz mit besonderer Berücksichtigung der Aspekte eines effizienten Gesamtenergiesystems auf. Dabei war es entscheidend, neben technologischen Innovationen auch strukturelle und soziale Innovationen anzustoßen.

Das besondere Anliegen des Programms war es, aufbauend auf innerhalb des Programms entwickelte Technologien und Konzepten konkrete Pilot- und Demonstrationsprojekte zu realisieren, die ein wichtiges Element in einem Energiesystem darstellen und ein hohes Potenzial an Multiplizierbarkeit besitzen.

Bilanz

Insgesamt wurden in 2 Ausschreibungen etwa 100 Projekte mit einem Förderbudget von 16 Mio. Euro finanziert. Daraus entstanden Prototypen und Pilotanlagen im Bereich der energetischen Umwandlung von Bio­masse, Pilotanlagen für multifunktionale Energiezentralen, Konzepte zur Netzintegration erneuerbarer Energien, sowie Demonstrationsprojekte zur Biogas-Netzeinspeisung.

  • Mit dem Programm Energiesysteme der Zukunft wurde, aufbauend auf der vorhandenen Kompetenz und Technologieführerschaft Österreichs im Bereich Energie aus Biomasse, ein wesentlicher Grundstein zum Aufbau einer breiten Kompetenzbasis für Energie­technologien in Österreich gelegt.
  • Zahlreiche österreichische Betriebe konnten sich in spezifischen Bereichen der Energieumwandlung, Energieeffizienz und Systementwicklung auf den internationalen Technmologiemärkten positionieren.
  • Es ist gelungen, ein österreichisches Stärkefeld im Bereich der Systemintegration von erneuerbaren Energietechnologien zu entwickeln. Die Pilot- und Demonstrationsanlagen zur Biogas-Netzeinspeisung zählten zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu den Vorreiterprojekten in Europa. Im Bereich der Integration erneuer­barer Energien in der Elektrizitätsversorgung hat sich Österreich inzwischen zum europäischen Frontrunner entwickelt und international als kompetenter Partner im Bereich Forschung und Technologieentwicklung sehr erfolgreich positioniert.
  • Die Forschungs- und Umsetzungsnetzwerke in Österreich wurden wesentlich gestärkt. Es hat sich ein dichtes Netzwerk an Demonstrations- und Pilotregionen für erneuerbare Energie entwickelt. In ausgewählten Bereichen konnten Technologieplatt­formen mit Industrieakteuren dauerhaft etabliert werden. Veranstaltungen wie die österreichische Smart Grids Week zählen heute zu den zentralen internationalen Treffpunkten im Fachbereich.
  • Österreichische Akteure aus Industrie, Forschung, Verwaltung und Behörden sind in europäischen und internationalen Projekten und Initiativen begehrte Partner und immer wieder in führenden Positionen tätig.